Abschnittsübergreifende Übung im Vordernbergertal

Aufgrund der hohen Dichte an Beherbergungsbetrieben (rund 400 Betten) am Weidauweg (Ortsteil Präbichl) wurde die Abschnittsübung 2016 vom Kommandanten der FF Vordernberg, HBI Christian Lanner in diesem Gebiet ausgearbeitet. Da auch die Wasserversorgung im Winter ein nicht ganz einfaches Unterfangen ist, mussten sich die Verantwortlichen auf realitätsnahe Umstände einstellen.

Aufgrund eines verspätet abgeschossenen Feuerwerkes am 04. Jänner fing der Wald im Bereich Weidauweg Feuer. Durch den anhaltenden Südwind breitete sich das Feuer in Richtung der angrenzenden Beherbergungsbetriebe aus. Somit ertönte um 18:00 Uhr die Sirene in Vordernberg und die ortsansässige Feuerwehr musste zu einem Waldbrand im Ortsteil Präbichl ausrücken.

Nach dem Erkunden durch den Einsatzleiter musste um 18:17 Uhr der Abschnitt 5 des Bereiches Leoben und das TLF-A 4000 der FF Eisenerz nachalarmiert werden. Erschwerend für alle alarmierten Kräfte war sicherlich der bereits seit dem Vormittag anhaltende starke Schneefall. Er erschwerte die Anfahrt auf der B115 zusätzlich, da die Bundesstraße auf den Präbichl nur mit Schneeketten befahrbar war.

Das erste eingetroffene TLF-A 4000 Eisenerz begann gemeinsam mit dem HLF 2 Vordernberg von der nordwestlichen Seite das Feuer zu bekämpfen bzw. das angrenzende Hüttendorf zu schützen. Das nächste Problem war, dass im Winter die Hydranten am Präbichl zum einen zu wenig Wasser liefern um eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten und zum zweiten können durch die teils heftigen Schneeverwehungen viele Hydranten nicht aufgefunden werden. Daraufhin entschied der Einsatzleiter HBI Lanner den Wasserbezug vom Pumpenhaus des Speicherteichs der Präbichl Bergbahnen herzustellen und einen TLF-Pendelverkehr einzurichten. Mit der Herstellung dieser Wasserversorgung wurde das KLF-A Hafning beauftragt. Die drei Trupp TLF’s des Abschnittes 5, Hafning, Laintal und St.Peter Freienstein übernahmen den Pendelverkehr zum sogenannten Brandabschnitt 1 auf der nordwestlichen Seite. Die Fahrzeuge TLF-A 4000 Trofaiach und HLF 2 Gai bekämpfen das Feuer von der östlichen Seite im sogenannten Brandabschnitt 2. Die Lage dieses Brandabschnitts war sehr abgelegen und konnte daher vom TLF-Pendelverkehr nicht versorgt werden, deshalb musste eine ca. 150m lange Zubringleitung hergestellt werden. Die restlichen Fahrzeuge und Kräfte bildeten Reserven, die bei einer solchen Annahme unter solch schwierigen Bedingungen auch erforderlich sind.

62 Minuten nachdem der Abschnitt 5 alarmiert wurde(also 79 Minuten nach der Erstalarmierung) waren alle angeforderten Fahrzeuge und Kräfte am Einsatzort eingetroffen und der Waldbrand konnte gemeinsam bekämpft werden. Im Zuge dieser Übung standen 14 Fahrzeuge aus 8 freiwilligen Feuerwehren stark besetzt mit 82 Feuerwehrmännern/-frauen im Einsatz.

Bei der anschließenden Schlussbesprechung in der bereits vorgeheizten Fahrzeughalle der FF Vordernberg bedankte sich ABI Schöngrundner bei allen Feuerwehren und vor allem bei der Feuerwehr Vordernberg für die Organisation.

HBI Lanner erläuterte allen Anwesenden, warum diese Übung bei solch widrigen, winterlichen Verhältnissen durchgeführt wurde. Zurzeit gibt es am Präbichl einige Bauvorhaben, die aufgrund der Größe bestimmte Brandschutzbestimmungen erfüllen müssen und somit Brandschutzvorrichtungen besitzen werden. Und da die Anfahrtszeit im Winter nun mal am längsten dauert, und diese Zeiten für die Besprechungen wichtig sind, haben wir die bei der Übung dokumentierten Zeiten als Referenzzeiten für weitere Bauverhandlungen benötigt. HBI Lanner spricht ebenfalls seinen Dank an die Feuerwehrkameraden/innen für ihr gezeigtes Engagement aus.