Erstmals in der 138jährigen Geschichte der Feuerwehr Vordernberg absolvieren fünf Kameraden die „Feuerwehrmatura“

Eine Kameradin und vier Kameraden der FF Vordernberg stellten sich der wohl schwierigsten und aufwendigsten Einzelprüfung im Feuerwehrwesen, dem Bewerb um das Feuerwehr-Leistungsabzeichen (FLA) in Gold. Das FLA in Gold ist sicher eines der höchsten Ziele für ein Feuerwehrmitglied.

Da es sich hier um die wohl schwerste Einzelprüfung im steirischen bzw. österreichischen Feuerwehrwesen - quasi um die "Königsdisziplin" – handelt, wird sie in Feuerwehrkreisen umgangssprachlich auch gerne als „Feuerwehrmatura“ bezeichnet. Die Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark war der Veranstaltungsort der „Feuerwehrmatura“, welche am Samstag, dem 13. April 2013, stattgefunden hat. 101 Feuerwehrmitglieder  haben sich zum Bewerb gemeldet, 92 sind am Prüfungstag erschienen. HBI Gerhard Rothleitner, OBI Christian Lanner, BM Dieter Wally, BM Karl Kerschbaum und OFM Martina Mlatschnig ließen sich den ganzen Tag über ihr intensives Feuerwehr-Wissen vom Bewerterstab des Landesfeuerwehrverbandes Steiermark prüfen.

Fachliches Wissen, Know-how, ein entsprechend hoher Motivationsfaktor und nicht zuletzt eine ausreichende Menge an Selbstdisziplin sind wichtige Voraussetzungen, um diese - sehr selektive Prüfung – überhaupt in Angriff zu nehmen. Sieben Stationen sind von den Bewerbern positiv zu meistern, wobei umfangreiches Fachwissen in den Bereichen „Ausbildung in der Feuerwehr, Berechnen, Ermitteln und Entscheiden, Brandschutzplan, Fragen aus dem Feuerwehrwesen, Führungsverfahren und Verhalten vor der Gruppe (Exerzieren)“ abverlangt wird. Löschwasserberechnungen gehören ebenso zum Prüfungsportfolio, wie auch Fragen zum einsatztaktisch richtigen Vorgehen bei Technischen Einsätzen bzw. Brandeinsätzen. Im Bereich der Brandschutzpläne sind von den Kandidaten entsprechende Symbole zu finden, korrekt zuzuordnen sowie deren Auswirkungen im Hinblick auf einen Feuerwehreinsatz zu erklären, wie z.B. spezielle Brandgefahren.

Weiterführend ist sowohl das Formulieren und Geben von Befehlen als auch das Verhalten vor der Gruppe prüfungsrelevant. Dazu findet das sogenannte Exerzieren im Übungshof der Feuerwehrschule statt. Theoretisches Wissen - zu einem aus mehreren Hundert Fragen bestehenden Katalog - in Bezug auf das Feuerwehrwesen sowie die Prüfungsstation „Ausbildung in der Feuerwehr“ mit lernpsychologischen und didaktischen Hintergründen runden das umfangreiche Prüfungsportfolio ab.